15 Methoden, wie Sie als Treuhänder neue Fachkräfte rekrutieren

Auf der ganzen Welt werden Fachkräfte gesucht. In der Schweiz führt die Treuhandbranche seit Jahren die Rangliste der am stärksten vom Fachkräftemangel betroffenen Berufsgruppe mit an. In diesem Beitrag geben wir geben Ihnen 15 Tipps, wie Sie erfolgreich neues Personal für sich gewinnen können.

 

Kurzübersicht:
1. Bewerben Sie sich als Firma bei den Spitzenkräften.
2. Schalten Sie Anzeigen in den sozialen Medien.
3. Investieren Sie in das Kultur- und Sportprogramm Ihres Standorts.
4. Bieten Sie ein verlockenderes Vergütungspaket als die Konkurrenz an.
5. Wertschätzung.
6. Flache Hierarchien und Mitbestimmungsrecht.
7. Work-Life-Balance.
8. 30 Tage Urlaub und Sabbatical-Angebot.
9. Bieten Sie flexible Arbeitszeiten an, die familienfreundlich sind.
10. Steuerfreie Extras.
11. Gemeinsam essen – einmal pro Monat.
12. Regelmäßige Weiterbildung für alle.
13. Bilden Sie Ihr eigenes Fachpersonal aus.
14. Feel Good Manager.
15. Büro-Hund.

1. Bewerben Sie sich als Firma bei den Spitzenkräften.

Denn die Zeiten haben sich geändert. Seit rund zwei Jahren ist es ein Arbeitnehmermarkt.

Sie sollten sich also etwas Besonderes einfallen lassen und Zeit investieren, um wettbewerbsfähig zu bleiben.

Mit einem kostenlosen Parkplatz als einzigem Benefit oder einem zentralen Büro lassen sich junge Talente nicht anlocken.

2. Schalten Sie Anzeigen in den sozialen Medien.

Ja, nicht selten müssen Sie hierbei bis zu 1000 Kandidat*innen kontaktieren, aber immerhin haben Sie spätestens nach neun Monaten endlich die Stelle besetzt. So zumindest die allgemeine Erfahrung.

Offene Stellen lassen sich in einer globalisierten Welt nicht mehr nur durch örtliches Personal besetzen.

Öffnen Sie Ihren Horizont und akquirieren Sie weltweit.

Achten Sie beim Format ihrer Anzeige auch darauf, dass sie eine gute Lesbarkeit auf mobilen Geräten hat, denn die meisten Menschen nutzen ihr Handy zur Recherche.

Bieten Sie außerdem Hilfe beim Umzug an, bei der Wohnungssuche sowie beim Beantragen eines Visums, falls nötig.

3. Investieren Sie in das Kultur- und Sportprogramm Ihres Standorts.

Denn Arbeit ist nur das halbe Leben. Und Leistungsträger*innen suchen nach einem Ausgleich in ihrer Freizeit.

Kunstausstellungen, Lesungen, Kino, oder gibt es in der Umgebung zum Beispiel Vereine, die die Möglichkeit bieten zum Networking oder zu Kooperationen? Wie sieht es mit Gastronomie aus?

4. Bieten Sie ein verlockenderes Vergütungspaket als die Konkurrenz an.

Über ein höheres Gehalt als ihre Konkurrenten und variable Vergütungen wie etwa Boni oder Prämien können Sie meistens punkten bei ihrem zukünftigen Personal.

Auch umfangreiche Sozialleistungen sollten zum Vergütungspaket dazugehören. Also etwa Krankenversicherung, Urlaubsgeld, Altersvorsorge.

Aber: Das allein reicht oft nicht aus, um fähiges und verlässliches Personal langfristig an Ihre Firma zu binden.

5. Wertschätzung.

Neben einem guten Gehalt und Sozialleistungen, wählen Spitzenkräfte zunehmend Firmen aus, in denen ihre Arbeit, Leistung sowie ihre gesamte Person Anerkennung finden.

Angestellte sind durch Wertschätzung motivierter und produktiver, bauen eine engere emotionale Bindung zu Kolleg*innen und damit dem Unternehmen auf. Das wiederum macht Ihr Business langfristig erfolgreicher.

6. Flache Hierarchien und Mitbestimmungsrecht.

Das ist es, was junge Menschen heute suchen. Wie weit ist Ihr Unternehmen in dieser Hinsicht: Beziehen Sie ihre Mitarbeitenden in Lösungsfindungen ein?

In einer schnelllebigen Welt wie der unsrigen können Chefs oft gar nicht allein die besten Lösungen ableiten.

Fragen Sie ihr Team, denn Fachkräfte finden Arbeitgeber*innen attraktiv, die ihr Team aktiv einbeziehen.

7. Work-Life-Balance.

Die 4-Tage-Woche wird immer beliebter. Denn Studien aus Island zeigen, dass sie Beschäftigte sowohl produktiver als auch glücklicher macht als eine 5-Tage-Woche.

Eine Umfrage bei den deutschen Nachbarn ergab, dass Angestellte eine kürzere Arbeitswoche sogar einem höheren Gehalt vorziehen, da sie mehr Zeit für Familie, Freunde und Hobbys haben.

8. 30 Tage Urlaub und Sabbatical-Angebot.

Urlaub ist Berufstätigen heilig. Daher setzt sich das Modell von 30 Tagen Urlaub immer mehr durch.

Besonders in unsicheren Zeiten wie diesen, fragen sich immer mehr Menschen, wozu sie überhaupt noch arbeiten sollen. Immer beliebter ist auch das Sabbatical.

Ermöglichen Sie ihren Mitarbeitenden eine Auszeit vom Job durch einen mehrmonatigen Sonderurlaub.

9. Bieten Sie flexible Arbeitszeiten an, die familienfreundlich sind.

Familie und Freunde sind jungen Angestellten wichtiger als Karriere.

Das impliziert auch die Option Homeoffice, die immer beliebter wird bei Employés. Denn diese schätzen ihre Produktivität dort im Vergleich zur Tätigkeit im traditionellen Büro höher ein.

Eine Stanford-Studie bestätigt den Effekt: Flexibilität führt zu mehr Produktivität.

Aber falls Sie ein Büro haben, bieten Sie auf jeden Fall an, es jederzeit freiwillig nutzen zu können und sich mit Kolleg*innen zu verabreden.

10. Steuerfreie Extras.

Bessern Sie – nicht nur in Zeiten der Inflation – das Gehalt Ihrer Beschäftigten durch steuerfreie Goodies auf.

Beispiele sind: Gutscheine für Supermärkte oder Benzin, Maßnahmen zur Gesundheitsförderung, Handy, Laptop, Bildschirmbrille oder andere Sachwerte.

Es ist eine Win-Win-Aktion, denn Sie zahlen weniger als bei einer Gehaltserhöhung und gleichermaßen profitiert Ihr Personal.

Es ist allerdings wichtig, dass die Benefits die Bedürfnisse und Wünsche der Mitarbeitenden widerspiegeln.

11. Gemeinsam essen – einmal pro Monat.

Menschen essen gerne.

Veranstalten Sie daher wenigstens einmal im Monat ein gemeinsames Essen.

Ob Sie Pizza für alle bestellen oder zusammen kochen, einen Brunch organisieren, ein BBQ oder aber ein schönes Frühstück – Sie werden sehen: Es fördert das Vertrauen unter den Kolleg*innen und stärkt die emotionale Bindung an Ihre Firma.

12. Regelmäßige Weiterbildung für alle.

Kleine und mittelständische Unternehmen unterschätzen oft die Wichtigkeit, ihre eigenen Fachkräfte für die modernen Anforderungen des sich rasch wandelnden Arbeitsmarktes zu qualifizieren.

Finanzieren Sie einmal im Jahr eine Weiterbildung für Ihre Angestellten und stärken Sie damit gleichzeitig Ihre Position als Unternehmen.

Planen Sie von Anfang an das Budget ein.

13. Bilden Sie Ihr eigenes Fachpersonal aus.

Investieren Sie in den Nachwuchs Ihrer Firma und bieten Sie Praktika sowie kaufmännische Lehren an.

Warum Quereinsteiger*innen keine Chance geben, wenn doch die Leidenschaft für Zahlen da ist?

14. Feel Good Manager.

Schaffen Sie neue Positionen, um die Stimmung im Büro zu verbessern.

Eine angestellte Person, die ein geduldiges Wesen und ein Händchen für Zwischenmenschliches hat, kann auf das Betriebsklima positiv wirken.

Der Effekt zeigt sich in weniger Fehl- und Krankentagen Ihres Personals, Freude an der Arbeit durch die emotionale Bindung an die Firma und schließlich mehr Produktivität.

15. Büro-Hund.

Des Menschen bester Freund sorgt für mehr Wohlbefinden und Motivation im Office.

Studien aus den USA belegen, wie der Stress bei Angestellten mit Büro-Hund sinkt.

Beispiel: Bei steigender Anspannung im Job wird das Hormon Kortisol ausgeschüttet. Ist jedoch ein Büro-Hund da, den Ihre Mitarbeitenden streicheln können, so nehmen sie diese Anspannungen deutlich gelassener hin, denn beim Streicheln des Tieres kommt der Gegenspieler von Kortisol zum Zug: das Hormon Oxytocin. Es senkt den Blutdruck, entschleunigt und baut Kortisol ab.

Damit werden Ihre Angestellten stressresistenter.
Außerdem sorgen regelmäßige Gassi-Runden für frische Luft, was wiederum die Konzentrationsfähigkeit Ihres Personals erhöht und somit die Produktivität.

Von der allgemeinen Zufriedenheit ganz zu schweigen.

Viel Erfolg!

Autorin: Caroline Werner, freischaffende Gast-Autorin